Grüne sprechen mit Sana-Betriebsräten

Zu ihrer Klausursitzung am 25. Januar 2019 hatten die Grünen Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Sana-Kliniken zu Gast und informierten sich über die aktuelle Lage aus der Sicht des Personals.

Zu ihrer Klausursitzung am 25.Januar 2019 hatten die Grünen Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Sana-Kliniken zu Gast und informierten sich über die aktuelle Lage aus der Sicht des Personals.

Es bestand Einigkeit in der Beurteilung der aktuellen Situation: Zusätzlich zum ohnehin bestehenden Personalmangel ist die derzeitige Hängepartie zwischen Sana und Ameos, die möglicherweise noch länger vor dem Kartellamt stattfindet, sehr belastend. Ebenso wenig wie der Kreis hatte der Betriebsrat ein Mitspracherecht beim Verkauf der Sana-Kliniken an Ameos. Es handelt sich um einen sog. Share-Deal, bei dem der Besitz übertragen wird, aber die sonstigen Vertragsbedingungen unangetastet bleiben.

Aus Sicht des Personals ist das aber absolut kein Grund zur Beruhigung. Selbst wenn vorläufig die Arbeitsplätze erhalten bleiben, ist nicht klar, ob die VBL-Absicherung für das Alter wirklich sicher ist. Wenn Ameos die Freigabe durch das Kartellamt bekommt, hat der Konzern einen gewaltigen Gestaltungszuwachs im ganzen Kreis Ostholstein. Es ist sehr gut vorstellbar, dass Synergie-Effekte zwischen den Betriebsteilen der Sana und von Ameos gesucht werden, was mittelfristig sehr wohl zu Personalabbau und Monopolisierungseffekten führen kann. Junge Menschen, die sich im Nordkreis für einen Pflegeberuf entscheiden, haben dann zukünftig außer den Schönkliniken Neustadt nur noch einen einzigen Arbeitgeber zur Wahl. Wer etwas anderes will, muss dann bis Bad Schwartau, Lübeck oder Preetz. Das sind keine guten Aussichten für den Nordkreis.

Für uns Grüne ist die Absicherung des Personals nicht nur für die Betroffenen wichtig. Wir wollen, dass gute Arbeitsplätze im ganzen Kreis erhalten bleiben und junge Menschen nicht wegziehen müssen, um vernünftige Arbeit zu finden. Der Krankenhausbereich ist einer der größten Arbeitgeber im Kreis und trägt dafür eine gesellschaftliche Verantwortung.

Einigkeit bestand auch bei der Beurteilung der Frage, ob der Kreis die Sana-Kliniken zurückkaufen sollte. Dies erscheint so gut wie undenkbar, weil Sana unverzichtbare Betriebsteile wie IT, Medikamenteneinkauf, Küche und Reinigungsleistungen ausgegliedert hat. Außerdem stehen wegen der von Sana vorangetriebenen Spezialisierung viele Gebäudeteile nicht mehr zur Verfügung. Es wäre also auch räumlich so gut wie unmöglich, durch den Kreis eine Grund- und Notfallversorgung sicher zu stellen. Immense Investitionen wären erforderlich, die nach den aktuellen Bundes- und Landesvorgaben nicht gefördert würden.

Aus grüner Sicht ist die Option Ameos eine Lösung, bei der man nur große Bauchschmerzen haben kann. Erste Priorität muss sein, dass die Gesundheitsversorgung im Kreis an allen Standorten vollständig erhalten bleibt und das Personal dauerhaft abgesichert wird. Die Grünen werden alle ihre Möglichkeiten auf Kreis- und Landesebene nutzen, um diese Ziele zu gewährleisten.

Kategorie

Soziales & Gesundheit